Am gestrigen Donnerstag verstarb der bekannte Comic-Autor Hansrudi Wäscher im Alter von 87 Jahren. Mit seinen Abenteuercomics um "Sigurd", "Akim", "Nick", "TIbor" und anderen prägte er ab den frühen 1950ern den deutschen Comic und trug maßgeblich zu dessen Popularisierung bei. Über 22.000 Comicseiten zeichnete der in St. Gallen geborene Zeichner, hunderte Hefte allein im damals beliebten Piccolo-Format. Die hauptsächlich bis in die 1960er erscheinenden Kleinformate waren bisweilen absolute Verkaufsschlager, die Auflage neuer Hefte erreicht mitunter eine halbe Million.

Hauptsächlich für die Verlage Walter Lehning und Norbert Hethke schuf Wäscher Comic-Serien und fühlte sich dabei in unterschiedlichen Sujets zuhause, ob Dschungel-Action, Rittergeschichten oder Science Fiction. Seine Fans blieben ihm über die Jahrzehnte treu, bis heute gibt es eine aktive Sammlerszene, die Wäscher in Ehren hält.

Gemeinsam mit seinem Ostdeutschen Zeichnerkollegen Hannes Hegen erhielt Wäscher 2008 auf dem Comic-Salon Erlangen einen Max-und-Moritz-Sonderpreis für deren . Anlässlich des Peng!-Preises für das Lebenswerk im Jahr darauf erschien mit "Wäscher – Pionier der Comics" ein Band, in dem ihm dutzende deutscher Comiczeichner Reverenz erwiesen. 2011 erschien die umfangreiche Biografie "Hansrudi Wäscher – Pionier des deutschen Comics" von Andreas C. Knigge und Hartmut Becker. Die Filmrechte zu "Sigurd", "Falk" und "Tibor" wurden kürzlich von Constantin Film erworben.

Hansrudi Wäscher auf dem Comic-Salon Erlangen 2009

–––
Fotos: Portrait © Comic-Salon Erlangen – Manfred Wildfeuer, © Comic-Salon Erlangen – Georg Pöhlein